22.02.2020

EP-Ausschuss für Wirtschaft und Währung nimmt Parlamentarier fordern umfassende Maßnahmen, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten

Europäisches Parlament
ECON
Wettbewerbspolitik
Industriepolitik

Berichtsentwurf (06.02.20): https://www.europarl.europa.eu/meetdocs/2014_2019/plmrep/COMMITTEES/ECON/PR/2020/02-17/1196710DE.pdf

Alle Änderungsanträge: https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/ECON-AM-645100_DE.pdf

Befassung im Plenum: https://oeil.secure.europarl.europa.eu/oeil/popups/ficheprocedure.do?lang=en&reference=2019/2131(INI)

Am 18.02.2020 hat der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments (ECON) einen Entwurf zum Jahresbericht über die EU-Wettbewerbspolitik 2019 mit 28 Stimmen dafür zu 5 Stimmen dagegen und 18 Enthaltungen angenommen. Zuvor wurden am 23.01.2020 verschiedene Änderungsanträge der Ausschussmitglieder geprüft. In den 335 Änderungsanträgen fordern die Parlamentarier fast geschlossen strenge Maßnahmen, die einen fairen europäischen Wettbewerb ermöglichen und gewährleisten sollen. Der am 18.02.2020 angenommene Entwurf entscheidet sich in seinen konkreten Forderungen nicht von einem früheren Entwurf des Jahresberichtes vom 26.11.2019. Dem neuen Entwurf wurde lediglich eine Begründung der Forderungen beigefügt. Das Plenum des europäischen Parlaments wird sich am 9.03.2020 mit dem Jahresbericht zu Wettbewerbspolitik befassen.

Insgesamt sollen die Forderungen des ECON der Europäischen Kommission Anreize für die Überarbeitung des Wettbewerbsrechts geben. Wettbewerbspolitik soll ein Instrument für die Bewältigung aktueller Herausforderungen der Europäischen Union darstellen. Damit Wettbewerbspolitik dieser Aufgabe vollumfänglich gerecht werden kann, müsste sie an neue Entwicklungen angepasst werden. Konkret werden folgende Umstände im Berichtsentwurf problematisiert, zu deren Lösung Wettbewerbsrecht beitragen soll:

Bemerkenswert ist außerdem, dass der ECON Bezug auf einen Brief der Wirtschaftsminister Deutschlands, Frankreichs, Polens und Italiens vom 4.02.2020 an Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager nimmt. Der Bericht greift die Forderung der Minister nach einer gelockerten Fusionskontrolle auf und regt eine Förderung sog. „Europäischer Champions" in Schlüsselsektoren wie Umwelt, künstliche Intelligenz oder urbane Mobilität an.

Zwar hat der Jahresbericht keine bindende Wirkung, wird daher mutmaßlich die Kommission nur sehr eingeschränkt beeinflussen, jedoch verdeutlicht der Entwurf vom 18.02.2020, wie ein Teil des Parlaments die Wettbewerbspolitikwahrnehmen: Als Teil einer größeren Regulierungsstrategie.