16.10.2012
Der „Schwedische-Reichbank-Preis in Ökonomie im Gedenken an Alfred Nobel“ (Wirtschaftsnobelpreis) geht an Lloyd S. Shapley und Alvin E. Roth
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https://www.kva.se/Documents/Priser/Ekonomi/2012/press_ek_en_12.pdf
https://www.kva.se/Documents/Priser/Ekonomi/2012/pop_ek_en_12.pdf |
Die schwedische Wirtschaftsakademie teilte am Montag den 15.10.2012 mit, dass der diesjährige Wirtschaftsnobelpreis in diesem Jahr an die Wirtschaftswissenschaftler Lloyd Stowell Shapley und Alvin Eliot Roth gehe. Sie erhalten den Preis für ihren Beitrag zum Verständnis der Märkte auf denen keine monetären Mittel Angebot und Nachfrage steuern sondern das Matching von Personen oder Personen und Orten zentral ist. Die Akademie begründet die Preisträger und ihre wissenschaftliche Leitung mit den Worten: "for the theory of stable allocations and the practice of market design".
Alvin E. Roth, geboren 1951 in New York, ist Professor für an der Harvard Universität. Seine Forschungsgebiete erstrecken sich über die Spieltheorie, experimentelle Ökonomie und Marktstrukturdesign. Lloyd S. Shapley, geboren 1923 in Cambridge (Massachusetts), ist emeritierter Professor an der University of California, Los Angeles. Er ist Mathematiker und sein Forschungsgebiet ist die mathematische Ökonomik mit dem Schwerpunkt Spieltheorie.
Die Professoren Roth und Shapley erhalten den Wirtschaftsnobelpreis für ihre Entwicklungen und Entdeckungen in den letzten Jahrzehnten. In den 60er Jahren entwickelte Lloyd Shapley die theoretische Grundlage (The Gale-Shapley algorithm) für Marktallokationen mit wechselseitigen Tauschgeschäften, wenn die Akteure ihre Vorlieben kennen und sich dementsprechend verhalten. Lloyd Shapley entwickelte in den 1950er und 1960er in diesem Gebiet seine Hauptkonzepte. In einem Aufsatz von 1984 untersuchte Alvin Roth die Vergabe von Studienplätzen in den USA und fand heraus, dass dies über einen ähnlichen Prozess zum Gale-Shapley Algorithmus stattfand und dadurch ein gutes Matching zwischen Studienplatz und Studenten gelang. In den 90er Jahren half Roth bei der Weiterentwicklung des Vergabemodus mit, um weiterhin gute Matchings zu erzielen, da für die Studenten es wichtiger wurde als Paar einen zufrieden stellenden Arbeitsplatz zu finden. Die Vergabe über den Gale-Shapley Algorithmus wurde noch auf mehrere Märkte, bei denen es auf Matching ankommt, angewendet.
Die beiden Preisträgen haben unabhängig voneinander geforscht, aber der Erfolg ihrer Arbeit ergibt sich aus der Kombination von Shapley´s theoretischen Grundlagen und Roth´s Übertragung der Theorie in die Praxis. Das Preisgeld in Höhe von 930.000 Euro (8 Millionen Kronen), mit dem der Wirtschaftsnobelpreis dotiert ist, teilen sich die beiden Preisträger.