07.01.2011

EU: Kai Uwe Kühn folgt Damien Neven als Chefökonom nach

Am 14. Dezember 2010 gab die Europäische Kommission bekannt, dass Professor Kai Uwe Kühn ab dem 1. Mai 2011 Damien Neven als Chefökonom nachfolgen wird.

Der Chefökonom ist der Generaldirektion Wettbewerb zugeordnet und ist unmittelbar dem Generaldirektor verantwortlich. Seine Aufgabe besteht darin, an der Bewertung der wirtschaftlichen Folgen der Kommissionsarbeit im Wettbewerbsbereich mitzuwirken und in Bezug auf die wirtschaftspolitische und ökonometrische Methodik bei der Anwendung des EU-Wettbewerbsrechts die Funktion eines unabhängigen Beraters zu übernehmen. Er arbeitet mit an einzelnen Wettbewerbsverfahren (insbesondere an komplexen ökonomischen Themen und quantitativen Analysen), der Ausarbeitung allgemeiner Richtlinien und vor Gerichten der Gemeinschaft anhängigen Fällen.

Kai Uwe Kühn wird nach Lars-Hendrik Röller und Damien Neven der dritte Chefökonom und als gebürtiger Bremer der zweite deutsche Chefökonom in der Generaldirektion Wettbewerb sein. Die Amtszeit von Damien Neven war zuvor im September 2009 um weitere drei Jahre verlängert worden, was angesichts der Wirtschafts- und Finanzkrise auf einer Ausnahmeregelung beruhte. Eine Wiederernennung ist nach den Regularien der EU-Kommission normalerweise ausgeschlossen.

Professor Kai Uwe Kühn, der in Bonn und Oxford studiert hat, lehrt derzeit als Associate Professor of Economics an der Universität von Michigan (seit 1998). Nach einem Studium in Bonn hat er an der London School of Economics einen Master of Science in Economics erworben sowie an der University of Oxford promoviert (Ph.D). Seit 1992 hat er an verschiedenen Hochschulen gelehrt, darunter an der Princeton University, der Autonomen Universität von Barcelona, am Institut d'Analisi Economica in Barcelona, der Universität Pompeu Fabra in Barcelona und dem Centro de Estudios Monetarios y Financieros in Madrid.