21.02.2005
RegTP: Jahresbericht 2004
Deutschland
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https://www.regtp.de/aktuelles/start/fs_03.html |
Der Präsident der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Matthias Kurth, hat am 16. Februar 2005 der Öffentlichkeit den Jahresbericht 2004 seiner Behörde vorgestellt und erläutert (einiges davon hatte er bereits auf dem FIW Symposion in der vergangenen Woche in Innsbruck berichtet).
Auf der Webseite sind die Pressemeldung, der Sprechzettel Herrn Kurths (23 Seiten) und der Jahresbericht (162 Seiten) abrufbar. Wir halten einige Kernaussagen fest:
Telekommunikation
- Bei den Breitbandanschlüssen hat sich der Wettbewerb erheblich verstärkt. Die Wettbewerber der deutschen Telekom verfügen jetzt über einen Marktanteil von 20 Prozent (vorher 11 Prozent).
- Die Zahl breitbandiger Internetanschlüsse stieg auf 6,9 Millionen an, der Marktanteil der Wettbewerber der Telekom beträgt hier ca. 35 Prozent (vorher 26 Prozent).
- Seit auch bei Ortsgesprächen die Kunden den Anbieter frei wählen können, ist der Anteil der Wettbewerber der Telekom an den Gesprächsminuten in diesem Bereich auf etwa 33 Prozent angewachsen.
- Beim Mobilfunk konnten die vier deutschen Netzbetreiber die Teilnehmerzahl auf 71,3 Millionen steigern (86,4 Prozent der Einwohnerzahl). Gleichwohl ist das Ende des Wachstums noch nicht erreicht.
- Auf dem Telekom-Sektor wird nach wie vor kräftig in Sachanlagen investiert: von rund 4,4 Milliarden Euro entfallen 2,3 Milliarden Euro auf den Mobilfunk, 2,1 Milliarden Euro auf das Festnetz.
Post
- Die Deutsche Post AG hat ihre Selbstverpflichtung eingehalten und die zur Erfüllung der Universaldienstverpflichtung benötigten Einrichtungen garantiert: vorgesehen sind 12.000, tatsächlich bestanden Ende 2004 13.019 Einrichtungen. Die Zahl der Briefkästen ist nicht reglementiert, aber auch hier hat die Deutsche Post AG ihre Selbstverpflichtung mit 110.000 Briefkästen eingehalten.
- Insgesamt werden auf dem deutschen Postmarkt 23 Milliarden Euro umgesetzt. Zwei Drittel des Marktes sind dem Wettbewerb geöffnet (der Rest ist der Lizenzmarkt). Zwei Drittel aller Umsätze tätigt die Deutsche Post AG, das letzte Drittel verteilt sich auf verschiedene Anbieter wie Express, Kurier oder Paketdienste.
- Die Lizenznehmer (Ausübung bestimmter Tätigkeiten nach Maßgabe des Postgesetzes) haben seit 1998 über 37.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, die Deutsche Post AG hat in dieser Zeit allerdings etwa 20.000 Stellen im Briefverkehr gestrichen.
- Es gibt derzeit 1.086 lizenzierte Unternehmen im Markt. Die Umsätze im lizenzpflichtigen Bereich betragen insgesamt 10,1 Milliarden Euro, auf die Wettbewerber der Deutschen Post AG entfallen aber nur rund 500 Millionen Euro (ca. 5 Prozent), was aber eine Steigerung seit 2000 um 195 Prozent bedeutet.