19.12.2005
Bundesnetzagentur: Tätigkeitsbericht 2004/2005
Deutschland
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https://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/4407.pdf |
Der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, hat am 15. Dezember 2005 in Bonn den Tätigkeitsbericht der Bundesnetzagentur für die Jahre 2004 und 2005 vorgestellt. Der Bericht umfasst 398 Seiten und behandelt in seinen beiden Hauptteilen die Lage in der Telekommunikation (Seite 1 bis 250) und bei der Post (Seite 251 bis 336), stellt in einem anschließenden Teil die nationalen, europäischen und internationalen Rechtsgrundlagen der beiden Bereiche dar (Seite 337 bis 398) und bringt in einem Anhang verschiedene Übersichten, insbesondere ergänzende Daten zur Marktentwicklung in der Telekommunikation. In der wortgleichen begleitenden Pressemeldung zieht Herr Kurth eine positive Bilanz in der Telekommunikation:
- Die Umsatzerlöse sind seit 1998 um 50 Prozent auf 66,8 Milliarden Euro im Jahre 2004 gestiegen, und dies trotz stark fallender Preise. Ursachen dieses Wachstums sind die weitere Zunahme des Mobilfunks, die Nutzung des Internets und die Verbreitung breitbandiger Zugänge.
- Im Mobilfunk beträgt der Marktsättigungsgrad mit rund 76 Millionen Kanälen mittlerweile über 92 Prozent. Bei den breitbandigen Festnetzdiensten gibt es Ende 2005 etwa 10,4 Millionen DSL-Anschlüsse (Zuwachs um 3,6 Millionen). Der Marktanteil der Wettbewerber der Deutschen Telekom AG hat sich auf 38 Prozent erhöht.
- Die Kabelnetzbetreiber konnten allerdings bisher nur 240.000 Kunden gewinnen. Hier gibt es einen strategischen Rückstand.
Im Bereich der Post hat sich nach Herrn Kurth die Lage gegenüber 2003 nur unwesentlich geändert:
- Der Postmarkt umfasst nach wie vor Umsätze von ca. 23 Milliarden Euro. In den Märkten für Paket-, Express- und Kurierdienste besteht grundsätzlich funktionsfähiger und chancengleicher Wettbewerb.
- Anders sieht es auf dem Briefmarkt aus, denn hier besteht noch die Exklusivlizenz der Deutschen Post AG, die allerdings am 31. 12. 2007 auslaufen wird. Im Briefmarkt hat die Deutsche Post AG einen Marktanteil von 93 Prozent. Die Umsätze der Wettbewerber sind zwar gestiegen, bewegen sich aber noch auf einem niedrigen Niveau (insgesamt ca. 700 Millionen Euro). Die günstigeren Preise der Wettbewerber nutzen eher den Geschäftskunden als den Privatkunden.
- Nach 2007 wird der Universaldienst in einem wettbewerblichen Umfeld erbracht werden. Herr Kurth rechnet damit, dass die Grundversorgung gewährleistet bleibt, und erwartet eine Entwicklung wie in der Telekommunikation.