01.07.2003
IBA/ABA-Studie über die Kosten von Mehrfachanmeldungen
IBA
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www.pwc.com |
Die International Bar Association (IBA) und die American Bar Association (ABA) haben eine Studie mit dem Titel „A tax on mergers?“ veröffentlicht. Im Auftrage der beiden Anwaltsvereinigungen haben PricewaterhouseCoopers 60 internationale Unternehmenszusammenschlüsse auf ihre Kostenträchtigkeit untersucht. Die Studie umfasst 44 Seiten und ist auf der Website abrufbar.
Einige wichtige Aussagen:
- Die „Durchschnittsfusion“ der Studie hat ein Volumen von 3,9 Mrd. €, erfordert eine Anmeldung bei sechs Kartellbehörden (mittlere Verfahrensdauer 7 Monate).
- Die externen Kosten betragen im Schnitt 3,3 Mio. € (65 % Anwaltskosten, 19 % Anmeldegebühren, 14 % sonstige Beratungskosten).
- Bleibt es bei einer Prüfung der Fusion in Phase I (initial Review), verursacht dies durchschnittlich externe Kosten von 545.000,- €. Geht das Verfahren in Phase II (in-depht review), erhöhen sich die Kosten um das Zehnfache auf 5,4 Mio. € (mit zusätzlichen 6 Mio. € für die internen Kosten des Unternehmens).
- Die Kosten für das „Second Request“-Verfahren in den USA sind doppelt so hoch wie das Verfahren in Phase II vor der Europäischen Kommission.
- Fast die Hälfte der untersuchten 60 Fusionen wurde auch in Deutschland angemeldet (29). Nur in vier Fällen war die Bearbeitungszeit des Bundeskartellamts länger als die aller anderen Kartellbehörden.
Die Studie macht keine Verbesserungsvorschläge, sondern soll als Hintergrundmaterial für die internationalen Bemühungen um eine Konvergenz der verschiedenen Fusionskontrollregimes verstanden werden. Diese Arbeiten werden derzeit im International Competition Network betrieben und kommen gut voran (Überblick in www.internationalcompetitionnetwork.org).